Es ist aber in heutigen Zeiten nicht mehr möglich, diese Gespräche zu umgehen. Außerdem sollten wir das auch gar nicht wollen.

Besonders die vielen Tötungen Dunkelhäutiger durch Polizisten in den USA, ebenso wie der disproportionale Effekt des Coronavirus auf Minderheiten, hat die Dämme brechen lassen.

Zum Beispiel gibt es in Singapur, einem in vielerlei Hinsicht hochmodernen und fortschrittlichen Land, ein Gesetz, das "grobe Unanständigkeit" zwischen zwei Männern unter Strafe stellt.

Das fragliche Gesetz ist Abschnitt 337A des Strafgesetzbuches. Sein Wortlaut ist so vage, dass er von wirklich unethischem Verhalten bis hin zu einvernehmlichem Geschlechtsverkehr zwischen zwei Erwachsenen alles abdeckt.

Es gab mehrere Anläufe, das Gesetz anzufechten, aber erst im März 2020 wurde dies erneut abgelehnt.

Doch wenn man sich anschaut, wie viele Vorfälle Minderheiten betreffen, wird schnell klar, dass diese keineswegs dieselben Rechte und Chancen haben.

Die Arbeitslosenzahlen für Schwarze in den USA sind in den letzten 60 Jahren immer doppelt so hoch gewesen wie die von Weißen.

Wie Soziologe Eduardo Bonilla-Silva es ausdrückt: "Das Hauptproblem dieser Tage sind nicht die mit den Hauben, sondern die in den Anzügen."

Wenn Sie sich in einem Laden umschauen können, ohne von den Sicherheitsbeamten verfolgt zu werden, wenn Sie ohne Angst mit der Polizei sprechen können, oder wenn Sie Menschen auf der Leinwand sehen, die wie Sie aussehen – dann sehen Sie gerade Ihre Privilegien.

Privilegien machen eine Person nicht immun gegen Schwierigkeiten im Leben. Aber eine Person kann unwissentlich von der eigenen Hautfarbe profitieren, selbst wenn sie mit anderen Problemen zu kämpfen hatten.

In der Publikation "Language and Silence: Making Systems of Privilege Visible", erklären die Akademiker Wildman & Davis, dass die von uns geführten Leben beeinflussen, was wir in der Welt um uns herum sehen und hören können.

Vertiefen wir uns in Diskussionen, Selbstreflektion und Selbstlernen über die Erfahrungen von anderen. Es ist ein wichtiger Schritt dahin, die Barrieren der Ungerechtigkeit niederzureißen.

Wann mussten Sie das letzte Mal über Ihre ethnische Zugehörigkeit, Rasse, Geschlechtsidentität, Fähigkeitsniveau, Religion und/oder sexuelle Orientierung nachdenken? Was hat Sie zusätzlich dazu veranlasst, darüber nachzudenken oder diese Dinge anzuerkennen?

Wenn Sie fernsehen, wie wahrscheinlich ist es, dass Sie eine Sendung mit Charakteren sehen, die Sie repräsentieren (auf der Grundlage der zuvor genannten Merkmale)?

Wie oft nehmen Sie an geselligen Beisammensein mit Menschen teil, die anders sind als Sie selbst (d.h. Menschen einer anderen Rasse, eines anderen Geschlechts, einer anderen Religion usw.)?

Wie können Sie Ihre Gemeinde/Nachbarschaft inklusiver und sensibler gestalten?

Wenn Sie schon mal darüber nachgedacht haben und festgestellt haben, dass Sie von bestimmten Privilegien profitieren, was haben Sie mit dieser Einsicht angestellt?

Für diejenigen, die sich selbst privilegiert fühlen, ist es wichtig, die Vielzahl der verfügbaren Ressourcen zu nutzen, um zu verstehen, was das Privileg bedeutet und wie es zum Guten eingesetzt werden kann.

Entdecken Sie hier eine Liste mit informativen Ressourcen zum Thema Anti-Rassismus und beginnen Sie noch heute.