Die Ursprünge von Tai Chi sind unklar, die Konzepte sind jedoch in der chinesischen Geschichte, dem Taoismus und Konfuzianismus verankert. Die Begründung der Praxis wird Zhang Safeng, einem taoistischen Mönch aus dem 12. Jahrhundert, zugeschrieben.

Tai Chi ist für seine langsamen, bewussten Bewegungen und Körperpositionen bekannt, die fließend ineinander übergehen.

Im Gegensatz zu externen Kampfkünsten wie Karate und Muay Thai, die auf Kraft und Geschwindigkeit basieren, liegt der Fokus beim Tai Chi auf der inneren Energie und Balance.

Die grundlegenden Prinzipien des Tai Chi sind in der taoistischen Philosophie verankert, die Harmonie und Stabilität in allen Aspekten des Lebens betont.

Es gibt sechs Hauptstile von Tai Chi: Chen, Yang, Wu-Hao, Wu, Sun und He. Jeder dieser Stile vereint Meditation und Kampfkunst miteinander, es gibt jedoch kleinere Variationen. Der Chen-Stil zeichnet sich beispielsweise durch eine Kombination von langsamen und schnellen Bewegungen aus.

Die Bewegungen im Tai Chi werden langsam und bewusst ausgeführt, um den Geist mit dem Körper zu verbinden, die Selbstwahrnehmung und die innere Ruhe zu fördern.

Tai Chi spricht viele Menschen an, da es sowohl drinnen als auch draußen, alleine oder in der Gruppe praktiziert werden kann.

Die Konzentration auf jede einzelne Bewegung in Verbindung mit der rhythmischen Atmung kann eine meditative Wirkung haben und körperliche Anspannung deutlich reduzieren.

Die Qi oder Chi genannte Energie fließt durch den Körper. Wenn der Energiefluss unterbrochen wird oder aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies zu Krankheiten führen. Tai Chi hilft, den Energiefluss zu fördern und durch die sanften Bewegungen die Gesundheit zu unterstützen.

Auch wenn Tai Chi hauptsächlich wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften praktiziert wird, ist es dennoch eine Kampfkunst, die unter der Anleitung eines professionellen Lehrers zur Selbstverteidigung genutzt werden kann.

Regelmäßiges Praktizieren von Tai Chi unterstützt das Gleichgewicht und die Koordination und beugt damit besonders bei älteren Menschen der Gefahr eines Sturzes vor.

Im Laufe der Zeit verbessern die fließenden Bewegungen des Tai Chi die Beweglichkeit und Gelenkmobilität.

Die meditative Praxis des Tai Chi hilft den Kopf freizumachen, Stress zu reduzieren und mit der Natur in Kontakt zu kommen. Dafür eignet sich am besten ein ruhiger Ort, egal ob drinnen oder draußen.

Tai Chi fördert die richtige Ausrichtung und Haltung, indem es die Spannung auf Muskeln und Gelenke reduziert, was zu einer allgemein verbesserten Körpermechanik führt.

Die langsamen, kontrollierten Bewegungen von Tai Chi helfen Muskeln und Kraft aufzubauen und das ohne körperlich anstrengende Übungen, die häufig die Gelenke, Bänder und Sehnen belasten.

Tai Chi hebt den Puls und die Durchblutung an, kann kardiovaskulären Erkrankungen vorbeugen und verbessert die kardiopulmonale Funktion bei übergewichtigen Erwachsenen über 50.

Die Forschung konnte zeigen, dass Tai Chi Patienten mit chronischen Schmerzen helfen kann. In einer Studie berichteten Fibromyalgie-Patienten nach 12 Wochen mit zweimal wöchentlichem Tai-Chi-Training von weniger Schmerzen und Depressionssymptomen.

Die Forschung deutet darauf hin, dass Tai Chi die Krankheitsbekämpfung des Körpers um bis zu 47 % steigern kann, da es Stress reduziert und den Schlaf verbessert, beides wichtige Aspekte für das Immunsystem.

Studien zu Tai Chi konnten zeigen, dass die Praxis die ausführenden Funktionen bei Menschen, die vom Abbau der kognitiven Leistungsfähigkeit betroffen sind, verbessern kann. Bei Patienten mit geringer kognitiver Beeinträchtigung konnte Tai Chi das Fortschreiten zu einer Demenz stärker ausbremsen als andere Trainingsformen.

Die vertieften Atemtechniken von Tai Chi können die Atmung verbessern, indem die Lungenkapazität erhöht und Atemwegsentzündungen reduziert werden.

Egal ob online oder persönlich, das Praktizieren von Tai Chi in einer Gruppe kann den Aufbau sozialer Bindungen und das Gemeinschaftsgefühl fördern.

Das Praktizieren von Tai Chi kann sich positiv auf die Symptome von Depressionen und Angststörungen auswirken. Tai Chi kann außerdem das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen anheben.

Tai Chi wird häufig in Reha-Programmen angewandt, um verletzten SportlerInnen eine schnelle Genesung zu ermöglichen und die Wartezeit bis zu einer Rückkehr zu ihrem Sport und den Wettkämpfen zu verringern.

Das Praktizieren von Tai Chi unterstützt eine achtsame Haltung gegenüber Bewegungen im Alltag und erleichtert damit, bei Alltagsaktivitäten im Moment zu bleiben und die Ruhe zu bewahren.

Um die Grundlagen der Praxis zu erlernen, sollten Sie sich nach einem ausgebildeten Lehrer oder einer ausgebildeten Lehrerin online oder persönlich umsehen.

Beginnen Sie mit den einfachen Tai-Chi-Formen und Bewegungen, bevor Sie sich an komplexere Sequenzen wagen.

Versuchen Sie regelmäßig zu trainieren, auch wenn es nur ein paar Minuten am Tag alleine zu Hause sind. Das sorgt für Beständigkeit.

Für das Praktizieren von Tai Chi sollten Sie am besten lockere Kleidung und bequeme Schuhe tragen, sodass Sie sich gut bewegen können.

Tai Chi erfordert Geduld und Übung. Bleiben Sie offen und genießen Sie die Erfahrung des Lernens und Wachsens mit der Praxis.

Quellen: (Harvard Health) (Verywell Mind) (NIH)

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