Wie endloses Scrollen durch soziale Medien Sie (buchstäblich) krank machen kann
Wird Ihnen übel, wenn Sie zu viel auf Ihr Handy starren?
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Gesundheit Bildschirmzeit
Das ist uns allen schon passiert: Wir liegen im Bett und scrollen endlos durch die sozialen Medien, stumpf von der Menge an Videos, Bildern und Informationen gefesselt. Auch wenn Doomscrolling die Ausschüttung von Dopamin in unserem Gehirn steigern kann, haben Forschende festgestellt, dass dieses Phänomen sogar zu einer tatsächlichen Krankheit führen kann, der Virtuellen-Realitäts-Krankheit.
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Was ist die VR-Krankheit?
Die Virtuelle-Realitäts- oder kurz VR-Krankheit ist eine Bewegungskrankheit, die von der übermäßigen Nutzung von digitalen Geräten kommt. Egal ob Sie vor dem Computer sitzen oder aufs Handy schauen, Sie könnten schon bald unter den Symptomen der VR-Krankheit leiden, besonders wenn sich Technik immer mehr in unserem Alltag ausbreitet.
Symptome
Häufige Symptome der VR-Krankheit ähneln denen einer normalen Bewegungs- oder Reisekrankheit. Dazu gehören Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und angestrengte Augen.
Pandemie
Die Covid-19-Pandemie hat die Bildschirmzeit der Menschen drastisch erhöht, da zu Fernarbeit und Online-Treffen übergegangen wurde. Auch wenn sich vieles davon wieder geändert hat, bleiben die Auswirkungen der Pandemie auf die Technik bis heute spürbar und dazu gehört auch, wie wir mit unserer Bildschirmzeit umgehen.
Virtuelle Realität
Die VR-Krankheit wurde, wie der Name schon sagt, zunächst bei virtuellen Realitäten festgestellt. Dort gaben bis zu 80 % der Nutzer an, Symptome verspürt zu haben. Die Problematik besteht darin, dass sich das, was die Augen sehen, stark von dem unterscheidet, was der Körper spürt. Dies wird sensorische Konflikttheorie genannt.
Sensorische Konflikttheorie
Die sensorische Konflikttheorie besagt, dass die VR-Krankheit durch die Diskrepanz zwischen der optischen Wahrnehmung durch die Augen und dem Körpergefühl für Bewegung entsteht. Das Gehirn ist durch diese Unstimmigkeit verwirrt und drückt dies durch körperliche Symptome aus.
Scrollen
Auch Aktivitäten wie endloses Scrollen durch soziale Medien oder Streamingdienste können die VR-Krankheit auslösen. Genau wie bei der virtuellen Realität ist mit der optischen Bewegung des Scrollens keine körperliche Bewegung verbunden, weshalb auch hier diese Diskrepanz auftritt.
Technologische Evolution
Auch wenn in der Technik bereits Fortschritte gemacht wurden, die die Häufigkeit der VR-Krankheit reduzieren, stellt die zunehmende Nutzung von digitalen Geräten für die Arbeit oder Unterhaltung ein ernsthaftes Risiko für unsere Gesundheit dar.
Geschichte
Die Bewegungskrankheit hat eine lange Geschichte, deren erste Aufzeichnungen bis in die Antike zurückreichen. Die Seekrankheit wurde zum Beispiel bereits 800 v. Chr. erwähnt.
Beeinträchtigung des täglichen Lebens
Ohne ärztliche Untersuchung kann die VR-Krankheit die täglichen Aktivitäten und möglicherweise sogar die Arbeit der Betroffenen beeinträchtigen, besonders wenn die Symptome intensiv sind oder über lange Zeit andauern.
Individuell
Jeder Mensch ist unterschiedlich stark für die VR-Krankheit empfänglich. Faktoren wie Alter, Geschlecht und vorherige Erfahrungen mit Bewegungskrankheiten können sich darauf auswirken, wie stark jemand von den Symptomen betroffen ist.
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Die Forschung deutet darauf hin, dass Frauen aufgrund von körperlichen und hormonellen Unterschieden empfänglicher für die VR-Krankheit sind als Männer.
Autofahren
Die Symptome der VR-Krankheit wie Schwindel und Kopfschmerz können besonders beim Autofahren gefährlich werden. Stellen Sie sicher, dass es Ihnen gut geht, bevor Sie sich hinters Steuer setzen.
Gleichgewicht
Studien haben gezeigt, dass Menschen mit einem schlechten Gleichgewichtssinn für die Symptome der VR-Krankheit empfänglicher sind. Beim Scrollen durch die sozialen Medien ist die körperliche Gesundheit ein Faktor, den es zu berücksichtigen gilt.
Langzeitfolgen
Eine anhaltende VR-Krankheit kann zu signifikanten gesundheitlichen Langzeitfolgen wie anhaltende Kopfschmerzen, chronische Augenerschöpfung und Schlafstörungen führen. Falls diese Symptome nicht angegangen werden, könnten sie sogar irreversibel werden.
Computerspiele
Von der VR-Krankheit sind häufig Computerspielende betroffen, besonders wenn virtuelle Realitäten ihnen noch neu sind. Der Sog von Spielumgebungen kann sensorische Konflikte verschlimmern und sogar zu schwerwiegenden Symptomen führen.
Über Generationen hinweg
Sowohl Mitglieder jüngerer als auch älterer Generationen können von der VR-Krankheit betroffen sein. Es wäre falsch zu denken, dass es dabei nur um ältere Menschen geht.
Linderung
Falls Sie je unter Symptomen der VR-Krankheit leiden, werden Sie froh sein, dass es verschiedene effektive Strategien gibt, mit denen Sie die Symptome lindern können. Eine davon ist eine Brille mit Blaulichtfilter zu tragen. Dieser reduziert die Menge an blauem Licht, das bei den Augen ankommt und hilft so, diese vor Überlastung zu schützen.
Komfort-Bewertung
VR-Geräte geben den Nutzern häufig eine Komfort-Bewertung an, um die Wahrscheinlichkeit für die VR-Krankheit einschätzen zu können. Diese Bewertung kann helfen, Inhalte auszuwählen, die weniger wahrscheinlich zu Symptomen führen.
Gerätekalibrierung
Es ist wichtig, darauf zu achten, dass Ihre Geräte (wie der Computerbildschirm oder das Handy) richtig kalibriert sind, um die VR-Krankheit zu verhindern. Stellen Sie sicher, dass die Geräte richtig ausgerichtet sind und die Einstellungen optimal getroffen wurden, um Unwohlsein zu reduzieren.
Regelmäßige Pausen
Falls Sie längere Zeit vor einem Computerbildschirm arbeiten, achten Sie darauf, regelmäßig Pausen zu machen. Kurze Pausen helfen, die Augen und den Körper wieder miteinander zu verbinden und so das Risiko für Symptome zu reduzieren.
Bildschirmzeit
Eine sehr effektive Methode, die VR-Krankheit zu reduzieren, ist ein digitaler Detox oder die Einschränkung der Bildschirmzeit. Indem Sie den Kontakt mit digitalen Geräten einschränken, können Sie Symptome lindern und Ihr gesamtes Wohlbefinden verbessern.
Körperliche Aktivität
Regelmäßiger Sport kann dazu beitragen, die Symptome der VR-Krankheit zu lindern, indem die körperliche Gesundheit verbessert und die Empfänglichkeit für Bewegungskrankheiten insgesamt reduziert wird.
Mentale Gesundheit
Falls Sie selbst Symptome der VR-Krankheit erleben, sollten Sie sich bewusst machen, wie sich dies auf Ihre mentale Gesundheit auswirken kann. Permanente digitale Erreichbarkeit kann zusätzlichen Stress bedeuten, sodass Sie zunächst auf Ihr eigenes Wohlbefinden achten sollten, bevor Sie sich dem aussetzen.
Ergonomisches Design
Eine gute Möglichkeit, einer potenziellen Erkrankung vorzubeugen ist, Geräte auf ergonomische Weise zu nutzen. Alltagsgegenstände sollten so gebaut sein, dass sie sowohl effizient als auch sicher genutzt werden können. Dabei spielen Aspekte wie verstellbare Bildschirme und bequeme Blickwinkel eine wichtige Rolle.
Bildschirmeinstellungen
Die Bildschirmhelligkeit, den Kontrast und die Farbeinstellungen Ihres Geräts anzupassen, kann ebenfalls dazu beitragen, die Erschöpfung der Augen zu reduzieren und die Symptome der VR-Krankheit zu lindern. Stellen Sie Ihre Geräte individuell für Ihren Komfort ein.
Korrekte Haltung
Bei der Nutzung digitaler Geräte ist es wichtig, die korrekte Haltung einzuhalten, besonders wenn Sie die meiste Zeit des Tages vor dem Computer arbeiten. Stellen Sie sicher, einen bequemen Stuhl mit guter Rückenstützung zu haben.
Nächtliches Scrollen
Falls Sie dies noch nie gehört haben, vor dem Schlafengehen durch das Handy zu scrollen, kann stark gesundheitsschädlich sein. Die geringe Umgebungsbeleuchtung kann deutlich zur VR-Krankheit beitragen, sodass Sie dies am besten ganz lassen sollten.
Umgebung
Grelles Umgebungslicht kann das Problem weiter verschärfen. Indem Sie die Blendung durch Umgebungslicht reduzieren und für eine angemessene Beleuchtung im Raum sorgen, können Sie die Ermüdung der Augen reduzieren und die Zeit vor dem Bildschirm angenehmer gestalten.
Quellen: (National Geographic) (Association for Computing Machinery) (Neuroscience News)
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