Mythen über Gesundheit und Wellness, die nicht stimmen
Die Fakten über Gesundheitstrends
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Gesundheit Wohlbefinden
Wir sind in einer Zeit angekommen, in der alles für die schnelle Lösung eines gesundheitlichen Problems oder einen dünneren Körper getan wird, von seltsamen Methoden wie Darmspülungen bis zum Weglassen von bestimmten Lebensmitteln (und damit Genuss). Die Experten von Tonic haben die geschmacks- und haltlosen Mythen, die Ihnen so lange vorgesetzt wurden, enttarnt, sodass Sie aufhören können, Ihr Geld für Aktivkohle-Produkte auszugeben und sich nicht mehr schlecht fühlen, wenn diese nicht die versprochene Wirkung zeigen.
Klicken Sie sich durch diese Galerie, um zu sehen, ob Sie von einem dieser Gesundheitsmythen getäuscht wurden.
Lektine sind schädlich
Himalaja-Salz ist vollwertiger als normales Tafelsalz
Obwohl es natürlich toll aussieht und tatsächlich höhere Spuren einiger Mineralien enthalten kann, sind die Mengen zu gering, um daraus gesundheitliche Nutzen zu ziehen.
Probiotika machen gesund und glücklich
Kombucha trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei
Falls Sie dieses Getränk als Gesundmacher gekauft haben, sind Sie wahrscheinlich auf die wohlklingenden Probiotika hereingefallen, denn tatsächlich gibt es kaum gesundheitliche Vorteile.
Man sollte den Körper "alkalisieren"
Manche Menschen versuchen durch den Konsum von alkalischem Wasser oder anderen Produkten ihren Körper zu "alkalisieren", also den pH-Wert des Körpers durch Nahrungsaufnahme zu ändern. Dies ist allerdings ein Wert, den der Körper selbst kontrolliert und der nicht allein durch den Verzehr verändert werden kann.
Natürliche Zucker wie Agave sind gesünder als raffinierter Zucker
Agavendicksaft und Kokoszucker sind in den letzten Jahren auf dem Vormarsch. Leider ist der einzige relevante Unterschied zwischen "natürlichem" Zucker und raffiniertem Zucker (inklusive Kalorien und Nährstoffen) der höhere Preis.
Saftkuren führen zu einer schnellen Entgiftung
Sie glauben immer noch an den Entgiftungsmythos?
Apfelessig hilft bei Sodbrennen und entgiftet
Es gibt keine relevanten wissenschaftlichen Belege, die für Apfelessig sprechen, aber genug, die davon abraten, ihn zu trinken. Für Salate eignet er sich jedoch hervorragend.
Aktivkohle reinigt die Haut und das Verdauungssystem
Die absorbierenden Fähigkeiten von Aktivkohle sind in Wirklichkeit nur in deutlich größeren Mengen als denen in den meisten Produkten wirkungsvoll. Am hilfreichsten ist Aktivkohle bei einer Überdosis, wenn Mittel aus dem Körper entfernt werden müssen. Also das schwarze Eis, das Sie gerade gegessen haben, war einfach nur ein Eis.
Zitronenwasser kurbelt den Stoffwechsel an
Die Stars hören gar nicht mehr auf darüber zu schwafeln, wie viel Zitronenwasser sie trinken. In Wahrheit kurbelt es weder den Stoffwechsel noch das Immunsystem oder die Verdauung an. Der Säuregehalt kann jedoch den Zahnschmelz angreifen. Stattdessen sollten Sie eher dem Wasser als nachgewiesenem Stoffwechselverstärker danken.
Ketogene Ernährung ist die beste Art, um schnell abzunehmen
Von dieser beliebten Ernährungsweise mit hohen Fett und geringen Kohlenhydratanteilen werden sich Wirkungen bei der Krebsheilung und der Kontrolle von Epilepsie versprochen. Die meisten Menschen, die sie nutzen, sind jedoch gesund und falls sie abnehmen, liegt das wahrscheinlich am Kaloriendefizit. Die größte Problematik ist hier der Mangel an wissenschaftlichen Beweisen für die Wirkung und ein Anstieg an Warnungen zu Nährstoffmangel und Nebenwirkungen.
Giftstoffe können ausgeschwitzt werden
Über den Schweiß reguliert der Körper seine Temperatur, wenn es warm ist. Darüber werden keine Rückstände oder Giftstoffe ausgeschieden. Bewegung unterstützt jedoch Leber und Nieren, ihren natürlichen Aufgaben nachzukommen.
Gluten ist schädlich
Glutenfreie Lebensmittel, besonders abgepackte Produkte, sind nicht gesünder und können dazu führen, dass dem Körper wichtige Nähr- und Ballaststoffe fehlen. Nur wer an Zöliakie, einer Krankheit, bei der die Aufnahme von Gluten zu Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall führt, sollte Gluten vollständig aus seiner Ernährung verbannen.
Ölziehen dient der Zahnpflege
Den Mund mit Kokosöl zu spülen mag den gleichen Effekt wie jegliches Mundwasser oder sogar einfaches Wasser haben, es gibt jedoch kaum bis gar keine Belege dafür, dass dies den Mund desinfiziert oder "entgiftet".
Kokosöl senkt den Cholesterinspiegel und führt zu Gewichtsabnahme
Manche müssen dies leider hören: Kokosöl kann nicht alles retten. Es gibt noch nicht genügend Forschung über die Laurinsäure in Kokosöl, eine mittelkettige Fettsäure, der Gewichtsabnahme und Keimabtötung zugeschrieben werden. Das Öl hebt sowohl den "guten" als auch den "schlechten" Cholesterolwert an.
Nahrungsergänzungsmittel mit Kollagen sorgen für glänzendes Haar und schöne Haut
Kollagen ist ein im Körper weitverbreitetes essenzielles Protein, das mit dem Alter abnimmt. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass eine Einnahme dazu führt, dass das Protein aufgebrochen und in Haare, Haut und Nägel geschickt wird.
Gewichtsdecken können alle psychischen Krankheiten heilen
Gewichtsdecken, die etwa 8 bis 15 % des Körpergewichts wiegen, sollen das Gefühl gehalten zu werden hervorrufen und werden damit beworben, Schlafstörungen, Zwangs- und Angsterkrankungen sowie andere Leiden zu lindern. Falls Sie jedoch nicht übermäßige Berührungen brauchen, können diese sogar eine schlechte Idee sein.
Infrarot-Saunen unterstützen Entgiftung und Fettverbrennung
Es stimmt, dass man durch den Schweiß etwas Gewicht an Wasser verliert, das führt aber nicht zu einem Fettverlust. Ein weiterer Mythos entlarvt.
Tampons aus Biobaumwolle und Menstruationstassen schützen vor TSS
Das toxische Schocksyndrom wird als seltene, aber ernst zu nehmende Erkrankung mit dem Wachstum eines bestimmten Bakteriums auf zu lange getragenen Tampons assoziiert. Nach dem Bekanntwerden eines Berichts über TSS wandten sich viele an Tampons aus Biobaumwolle und Menstruationstassen. Wie sich herausstellte, können die Bakterien dort jedoch aufgrund des zusätzlich vorhandenen Sauerstoffs noch schneller wachsen.
Das Essen der Plazenta ist gesund
Im Gegenteil, das ist keine gute Idee. Es gibt keine Beweise für eine positive Wirkung auf Depressionen, Stillen oder die mütterliche Bindung und es konnten bereits negative Auswirkungen auf das Neugeborene festgestellt werden.
Mikrowellen sind ungesund
Nein, Mikrowellen verursachen nicht Krebs und entziehen dem Essen auch nicht alle Nährstoffe. Die Niederfrequenz-Strahlung kann die molekulare Struktur nicht verändern, sondern regt lediglich Wassermoleküle an, was wiederum Ihr Essen aufwärmt.
Bittersalzbäder lindern Muskelschmerzen
Ein Bad in dieser Magnesiumsulfatlösung soll die Aufnahme heilender Mineralien beschleunigen und Muskelkater lindern. Es gibt dafür jedoch keine Belege. Ein heißes Bad kann sich positiv auf den Gemütszustand auswirken, allerdings den Schaden gerissener Muskelfasern durch eine verstärkte Durchblutung sogar noch verschlimmern.
Auf Test für Nahrungsmittelintoleranzen ist Verlass
Tests auf Nahrungsmittelintoleranzen (zu unterscheiden von Allergietests) sind tatsächlich nicht besonders verlässlich, wenn sie auf einem Tropfen Blut beruhen. Einige dieser Tests auf spezifische Antikörper sagen nur aus, dass man in letzter Zeit ein gewisses Lebensmittel konsumiert hat und nicht, dass der Körper darauf sensibel reagiert.
Was ist die Lösung?
Tun Sie das, was auf Social Media nicht so gut ankommt, ausreichend Schlaf, regelmäßiges Training, genügend Wasser, nicht zu viel Alkohol, ausreichend Obst, Gemüse, Vollkorn und weniger Fleisch sowie weniger Stress.
Sehen Sie auch: Wie Freundlichkeit gut für unsere Gesundheit ist
Aktivkohle-Zahnpasta stärkt die Zähne
Man soll sie also nicht essen, was ist aber mit der tollen Zahnpasta? Es scheint, dass dieser Modetrend tatsächlich das Gegenteil bewirkt und den Zahnschmelz schädigt.
Männer bekommen von Soja Oberweite
Sojaprodukte als alternative Proteinquellen sind sowohl beliebter als auch umstrittener geworden. Entgegen dem verbreiteten Mythos haben die Phytoöstrogene in Soja keine verweiblichenden Effekte auf Männer. Selbst ausgiebige Forschungen an Männern aus asiatischen Ländern, in denen viel mehr Soja konsumiert wird, konnten keine Auswirkungen nachweisen. Trotzdem gilt wie bei allem: man sollte es in Maßen genießen.
Hydrogen-Wasser ist gesünder
Es gibt keinerlei Belege für die entzündungshemmenden oder andere positive Wirkungen (über die normalen gesundheitlichen Vorteile hinaus), die Wasser mit zusätzlichen Wasserstoffmolekülen zugeschrieben werden. Es scheint auch keine negativen Wirkungen zu geben, aber geben Sie Ihr Geld lieber für eine gute Wasserflasche und einen Wasserfilter aus.
Training mit leerem Magen verbrennt mehr Fett
Ein einzelnes Training auf leeren Magen kann tatsächlich zu einer höheren Fettverbrennung führen, als wenn vorher etwas gegessen wurde. Auf lange Sicht führt dies jedoch nicht zu einem größeren Fettverlust, da sich der Körper nach ein paar Wochen daran gewöhnt, bis sich kein Unterschied mehr feststellen lässt. Wann Sie trainieren sollten, hängt also ganz von Ihren Vorlieben ab.
Dunkle Schokolade ist gesünder als andere Süßigkeiten
Es wurde bereits viel über die Stress bekämpfenden Vorteile von dunkler Schokolade berichtet. Studien über die Verbindung zwischen Schokoladenkonsum und besserer Gesundheit konnten allenfalls eine Korrelation und keine Kausalität nachweisen. Falls sie jedoch dabei hilft, auf schlimmere Gelüste zu verzichten, sollten Sie die dunkle Schokolade nicht streichen.
Eine Darmspülung reinigt den Darm
Ihr Darm braucht keinen Waschgang und falls Sie erkältet sind, gibt es sicherere und günstigere Methoden, als sich einen Einlauf zu verpassen. Das führt ähnlich wie bei Detox-Tees nur zu Durchfall. Außerdem gibt es mehr Belege für negative Auswirkungen eines Einlaufs als für positive.
Antitranspirante lösen Krebs aus
Der Aluminiumgehalt in Antitranspiranten hat zu Sorgen über eine Aufnahme durch die Achselhaut geführt, was Krebs verursachen könnte. Sie brauchen sich jedoch darüber keine Gedanken zu machen, da es keine ausreichenden Belege dafür gibt und der Körper die Fähigkeit besitzt, sich gegen schädliche Giftstoffe – wie die geringfügige Menge an Aluminium in Antitranspiranten – zu wehren.