Die Humoralpathologie: Das wussten schon die alten Griechen über mentale Gesundheit
Sind Ihre Säfte im Gleichgewicht?
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Gesundheit Humoralpathologie
Über antike medizinische Methoden kann man normalerweise in der heutigen Zeit nur den Kopf schütteln. Die Geschichte der Medizin wird von bizarren Prozeduren und Quacksalberei dominiert. Wie sich herausstellte, waren die alten Griechen jedoch etwas auf der Spur.
Die alten Griechen waren Vorreiter in vielerlei Disziplinen, von Philosophie über Sport bis zur Medizin. Und auch wenn ihre medizinischen Theorien heutzutage leicht widerlegt werden können, lässt sich dennoch einiges daraus lernen.
Sie haben vermutlich schon mal jemanden sich über das Temperament einer anderen Person beschweren hören. Das Konzept ist tief in unserer Kultur verankert, aber woher stammen diese Temperamente und was bedeuten sie wirklich?
In dieser Galerie beschäftigen wir uns mit den vier Körpersäften (die für die vier Temperamente stehen) und was wir von dieser frühen psychologischen Theorie lernen können. Klicken Sie sich durch die Galerie, um mehr zu erfahren.
Vermächtnis
In der westlichen Medizin wurde das Modell bis ins 19. Jahrhundert verwendet.
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Gleichgewicht in der Medizin
Ayurveda, Unani und die traditionelle chinesische Medizin, sie alle sprechen sich für das Gleichgewicht aus.
Vermächtnis
Die Humoralpathologie wurde später von den Römern, dem Islam, den Perso-Arabern und der indischen Medizin aufgegriffen.
Gleichgewicht
Eine ausgeglichene Ernährung und eine gute Work-Life-Balance sind Beispiele, wie wir den Ausgleich der Körpersäfte auf die heutige Zeit übertragen und so ein gesünderes und glücklicheres Leben führen können.
Vermächtnis
Was wir von den vier Körpersäften lernen können
Es geht hier vor allem um das Gleichgewicht und das ist bis heute so. Trotz medizinischen Fortschritts kann eine Ausgeglichenheit im Leben sich nur positiv auf die mentale Gesundheit auswirken.
Behandlungsmethoden
Auch wenn die Behandlungsmethode für die Diagnose des Blutüberschusses Aderlass lauten konnte (bei dem das "überschüssige" Blut abgelassen wurde), waren die meisten anderen Behandlungen deutlich harmloser.
Schleim
Phlegmatische Menschen waren ruhig, unkompliziert und manchmal etwas unemotional. Übermäßiger Schleim wurde mit apathischem Verhalten assoziiert.
Die vier Jahreszeiten
Außerdem wurden sie auch mit den vier Jahreszeiten assoziiert. Blut für den Frühling, schwarze Galle für den Herbst, gelbe Galle für den Sommer und Schleim für den Winter.
Blut
Das Temperament des Blutes bedeutet, dass jemand sozial, offen und mutig ist. Durch zu viel Blut könnte eine Person also manisch werden.
Wer hat das Ganze erfunden?
Der griechische Arzt Hippokrates (um 460 bis um 375 v. Chr.) schrieb als erster über die Theorie der vier Säfte. Ihr Ursprung könnte jedoch bis ins alte Ägypten oder Mesopotamien zurückreichen.
Gesundheit
Wenn die Körpersäfte eines Menschen durcheinander geraten waren, nannte man dies "Dyskrasie", was so viel wie "schlechte Mischung" bedeutet.
Schwarze Galle
Ein melancholisches Temperament steht für düstere und niedergeschlagene Menschen. Ein Überschuss an schwarzer Galle wurde mit den Symptomen einer Depression in Verbindung gebracht.
Die vier Elemente
Die alten Griechen verbanden die vier Körpersäfte auch mit den vier Elementen. Blut stand für die Luft, schwarze Galle für die Erde, gelbe Galle für das Feuer und Schleim für das Wasser.
Die psychologischen Effekte der Säfte
Die Griechen glaubten auch, dass die Zusammensetzung der vier Körpersäfte die Persönlichkeit beeinflussten und jeder davon für ein Temperament stand.
Emotionale Charakteristika
Die vier Körpersäfte werden mit den folgenden Temperamenten in Verbindung gebracht: Sanguiniker (Blut), Melancholiker (schwarze Galle), Choleriker (gelbe Galle) und Phlegmatiker (Schleim).
Gelbe Galle
Cholerische Menschen wurden als übellaunig und aggressiv und doch als entscheidungsstark und ehrgeizig dargestellt. Sie waren vor allem dominante Anführer.
Gesundheit
Die Griechen glaubten, dass die vier Körpersäfte miteinander im Gleichgewicht sein mussten, um gesund zu bleiben. Der Einklang war der Schlüssel zum Wohlbefinden.
Humoralpathologie
Die Humoralpathologie, auch Vier-Säfte-Lehre genannt, war ein System, das in der klassischen griechischen Medizin verwendet wurde. Es basierte auf der Vorstellung, dass es vier verschiedene Körpersäfte gibt, die alle miteinander im Gleichgewicht sein sollten.
Fokus auf das Individuum
Das Modell konzentrierte sich auf jeden einzelnen mit seiner individuellen Zusammensetzung der Körpersäfte.
Ähnliche Modelle
Die traditionelle indische Medizin Ayurveda entwickelte ebenso eine Körpersaft-Theorie, die auf den fünf Elementen der Hindus basiert.
Wie wurde die Theorie verbreitet?
Die Idee wurde dann vom griechischen Arzt und Philosophen Galen (129–201 n. Chr.) im Römischen Reich verbreitet.
Welche sind die vier Körpersäfte?
Die vier Körpersäfte des menschlichen Körpers sind schwarze Galle, gelbe Galle, Blut und Schleim.
Humoralpathologie
Jeder dieser Säfte steht für eine Flüssigkeit im menschlichen Körper.
Die Qualitäten der Säfte
Die vier Säfte haben außerdem verschiedene Qualitäten: warm, kalt, feucht und trocken. Jedem Körpersaft ist eine Kombination dieser Qualitäten zugewiesen.
Kombinationen
Blut ist warm und feucht, schwarze Galle ist kalt und trocken, gelbe Galle ist warm und trocken und Schleim ist kalt und feucht.
Ungleichgewicht
Man glaubte, dass ein Ungleichgewicht zwischen diesen Körperflüssigkeiten eine Vielzahl an Krankheiten und psychischen Störungen auslösen kann.
Behandlungsmethoden
Wenn einer oder mehrere Körpersäfte aus dem Gleichgewicht geraten waren, verordneten die griechischen Ärzte Änderungen des Lebensstils, unter anderem der Ernährung und des Berufs.
Vier Lebensphasen
Die vier Körpersäfte wurden auch mit verschiedenen Lebensphasen in Verbindung gebracht. Blut für die Kindheit, schwarze Galle für das Erwachsenenalter, gelbe Galle für die Jugend und Schleim für das Alter.