Jahrzehntelang hatte der theoretische Physiker den Menschen empfohlen, sich dauerhaft auf anderen Planeten niederzulassen, was immer wieder für Schlagzeilen sorgte.

Hawking behauptete, dass die Menschheit irgendwann einer so großen Katastrophe zum Opfer fallen würde, dass wir aussterben würden, vielleicht sogar eher früher als später.

Im Jahr 2016 sagte er der BBC: "Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe für den Planeten Erde in einem bestimmten Jahr recht gering sein mag, summiert sie sich im Laufe der Zeit und wird in den nächsten tausend oder 10.000 Jahren zu einer nahezu sicheren Sache."

Um das Überleben der Menschheit zu sichern, glaubte Hawking, dass wir tatsächlich andere Planeten und Sonnensysteme kolonisieren müssten.

"Die Ausbreitung könnte das Einzige sein, was uns vor uns selbst rettet. Ich bin überzeugt, dass die Menschen die Erde verlassen müssen", sagte er 2017 auf einem norwegischen Wissenschafts- und Kunstfestival.

Hawking sah die Chancen, die sich aus den Fortschritten der künstlichen Intelligenz ergeben, aber er warnte auch vor den Gefahren.

Im Jahr 2014 sagte er der BBC, dass "die Entwicklung einer vollständigen künstlichen Intelligenz das Ende der menschlichen Rasse bedeuten könnte".

Hawking war der Ansicht, dass sich die bisher entwickelte künstliche Intelligenz bereits als sehr nützlich erwiesen hatte. Die Technologie, die er zur Kommunikation nutzte, enthielt zum Beispiel eine Grundform der KI.

Hawking fürchtete jedoch die Folgen fortgeschrittener Formen maschineller Intelligenz, die dem Menschen ebenbürtig oder überlegen sein könnten.

In seiner posthum erschienenen Sammlung von Artikeln und Essays mit dem Titel "Kurze Antworten auf die großen Fragen" sagte Hawking voraus, dass die Techniken der Genmanipulation eine Rasse von "Übermenschen" hervorbringen werden.

"Ich bin sicher, dass die Menschen in diesem Jahrhundert entdecken werden, wie man sowohl Intelligenz als auch Instinkte wie Aggression modifizieren kann", schrieb er.

"Sobald solche Übermenschen auftauchen, wird es erhebliche politische Probleme mit nicht verbesserten Menschen geben, die nicht in der Lage sein werden, zu konkurrieren", schrieb er. "Vermutlich werden sie aussterben oder unbedeutend werden. Stattdessen wird es eine Rasse von sich selbst gestaltenden Wesen geben, die sich immer weiter verbessern."

In demselben Buch sagte Hawking voraus, dass die größte Bedrohung für die Erde eine Asteroidenkollision ist, wie die, die die Dinosaurier getötet hat.

Dagegen haben wir jedoch "keine Verteidigung", schrieb Hawking. Andererseits sah er die globale Erwärmung als eine unmittelbarere Bedrohung an.

Hawking war besonders besorgt über einen so genannten Kipppunkt, an dem die globale Erwärmung unumkehrbar werden würde.

Er äußerte sich auch besorgt über die Entscheidung der USA, 2017 aus dem Pariser Abkommen auszusteigen.

"Trumps Aktion [aus dem Pariser Abkommen auszusteigen] könnte die Erde an den Rand des Abgrunds treiben, sodass sie wie die Venus wird, mit einer Temperatur von 250 Grad und Schwefelsäureregen", sagte Hawking der BBC.

Auch der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) der Vereinten Nationen warnt vor dem potenziellen Risiko des Erreichens von Klimakipppunkten, wenn die Temperaturen steigen.

Hawking stellte die Theorie auf, dass sich der Planet bis zum Jahr 2600 aufgrund von Überbevölkerung und Energieverbrauch in einen riesigen Feuerball verwandeln würde. Dies würde die Erde unbewohnbar machen.

"Angesichts des Klimawandels, überfälliger Asteroideneinschläge, Epidemien und des Bevölkerungswachstums wird unser eigener Planet immer prekärer", sagte er 2017 der BBC.

Dies war einer der Gründe, warum Hawking die Idee einer dauerhaften Besiedlung anderer Planeten durch Menschen verteidigte.

Da Hawking die meiste Zeit seines Lebens damit verbracht hat, den Weltraum zu beobachten, ist es nicht verwunderlich, dass er darüber nachdachte, ob es dort draußen noch andere Lebensformen gibt.

Es gibt sogar einen ganzen Wissenschaftszweig namens SETI (Search for Extra-Terrestrial Intelligence), der sich mit der Suche nach Signalen von intelligenten Wesen anderswo im Universum beschäftigt.

Hawking warnte jedoch davor, aktiv zu versuchen, irgendwelche außerirdischen Zivilisationen da draußen zu kontaktieren.

Im Jahr 2010 sagte er dem Discovery Channel: "Wenn uns Außerirdische besuchen, wäre das Ergebnis ähnlich wie bei der Landung von Kolumbus in Amerika, die für die Ureinwohner Amerikas nicht gut ausging."

Im Jahr 2010 antwortete Hawking auf die Frage des Time Magazine, welche wissenschaftliche Entdeckung oder welchen wissenschaftlichen Fortschritt er sich zu Lebzeiten wünschen würde, mit "Kernfusion". Dies wäre eine neue kohlenstofffreie Energiequelle, bei der zwei Wasserstoffatome miteinander verschmelzen und ein Heliumatom und eine Menge Energie erzeugen.

"Ich würde mir wünschen, dass die Kernfusion eine praktische Energiequelle wird. Sie würde eine unerschöpfliche Energieversorgung ohne Umweltverschmutzung und globale Erwärmung bieten", sagte er.

Quellen: (BBC) (The Guardian) (World Economic Forum) (CNBC) (Time) (Discovery Channel)

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Stephen Hawking (1942–2018) war vor allem für seine Arbeiten über Schwarze Löcher und die allgemeine Relativitätstheorie bekannt. Der berühmte Physiker ging jedoch oft über sein eigenes Forschungsgebiet hinaus und nutzte seine Anerkennung, um auf die seiner Meinung nach großen Herausforderungen und existenziellen Bedrohungen für die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten hinzuweisen. Seine Äußerungen, die von Themen wie Außerirdischen bis hin zum Ende der Welt reichten, machten Schlagzeilen und erwiesen sich manchmal als kontrovers.

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