Die Aussicht auf ein Erdbeben ist für viele von uns beängstigend, und es scheint, dass es in den letzten Jahren sehr viele Erdbeben gegeben hat. Aber nimmt die Häufigkeit zu? Oder sind wir dank der zunehmenden Kommunikation und Berichterstattung einfach nur viel aufmerksamer für das, was in der Welt vor sich geht? Und wenn sie häufiger geworden sind, trägt dann der Klimawandel dazu bei?

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Vorübergehende Zu- und Abnahmen der seismischen Aktivität sind ein normaler Bestandteil der Fluktuationsrate von Erdbeben. Aber gibt es heute mehr Erdbeben als in der Vergangenheit?

Nun, es gibt sicherlich viel mehr seismische Instrumente zur Messung der seismischen Aktivität, was bedeutet, dass wir mehr Erdbeben aufzeichnen können.

Die dramatische Verbesserung der Qualität und Quantität der Geräte zur Aufzeichnung seismischer Aktivitäten bedeutet, dass nun auch kleinere Erdbeben an den entlegensten Orten (einschließlich des Meeresbodens) erfasst werden können.

Jedes Jahr ereignen sich weltweit etwa 20.000 Erdbeben, d. h. etwa 55 Erdbeben pro Tag.

Die Erdkruste ist wie die Schale eines Eies. Sie ist dünn im Vergleich zum Planeten, und ähnlich wie ein aufgeschlagenes Ei besteht die Kruste aus großen Stücken, den sogenannten Platten, die sich bewegen.

Die nordamerikanische Platte bewegt sich etwa einen Zentimeter pro Jahr in Richtung West-Südwest, während sich die pazifische Platte drei bis vier Zentimeter pro Jahr nach Nordwesten bewegt.

Die Bewegung der Erdplatten ist die Hauptursache für Belastungen, die zu Erdbeben führen. Erdbeben mit einer Stärke von sieben oder mehr ereignen sich in der Regel etwa 15 Mal pro Jahr.

Auf schwere Erdbeben folgen oft Vorbeben, Nachbeben und kleinere Erdbeben, die immer noch recht groß sein können.

Viele Erdbeben treten als eine Gruppe von kleinen Erdbeben in einem Cluster auf, ohne dass ein Hauptbeben erkennbar ist. Diese werden manchmal als Schwärme bezeichnet.

An der Universität von Utah hat eine Gruppe von Forschern die Beben untersucht, die dort auftreten. Es handelt sich hauptsächlich um kleine, unmerkliche, zeitlich und räumlich konzentrierte Beben.

Diese so genannten "seismischen Gruppen" erschüttern eine Region innerhalb eines kurzen Zeitraums. In Zentral-Utah ereignen sich Dutzende dieser Gruppen innerhalb weniger Stunden, bevor eine Pause eintritt. Dies geschieht wiederholt.

Erdbeben treten häufig entlang von Plattengrenzen auf, wenn plötzliche Bewegungen der "festgefahrenen" Platten elastische Dehnungsenergie freisetzen und seismische Wellen aussenden, die den Boden zum Beben bringen.

Seltener kommt es zu Erdbeben innerhalb von Platten (Intraplatten) in Schwächezonen, etwa bei der Reaktivierung alter Verwerfungen oder Gräben.

Nach Angaben der NASA kommt es bei signifikanten Veränderungen des atmosphärischen Drucks, die mit Hurrikans einhergehen, zu einer Freisetzung von in der Erdkruste gespeicherter Energie.

In den letzten Jahren haben sich Erdbebenforscher darauf konzentriert, Ort, Zeitpunkt und Stärke von Erdbeben vorherzusagen. Die gewaltigen Bewegungen des Planeten sind jedoch nach wie vor ein kleines Rätsel.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind unübersehbar: Ungewöhnliche Wetterereignisse sind die Regel und nicht die Ausnahme.

Neue Forschungsergebnisse, die 2023 veröffentlicht wurden, untersuchten die Möglichkeit, dass Erdbeben durch die Aktivität der Gletscherzyklen der Erde ausgelöst werden.

In der Studie, die in Südkorea durchgeführt wurde, untersuchten die Forscher den möglichen Zusammenhang mit Zwischeneiszeiten, die in Zyklen von 100.000 Jahren auftreten.

Bei der Analyse von mehr als 450 Elektronenspinresonanz (ESR)-Altersdaten von Erdbeben in Verwerfungszonen auf der koreanischen Halbinsel stellten sie fest, dass diese mit fünf wichtigen interglazialen Zeiträumen übereinstimmten.

Die Wissenschaftler vermuteten, dass die massiven Veränderungen des Meeresspiegels in diesen Zeiträumen eine wichtige Rolle bei der Auslösung seismischer Ereignisse spielten.

Eine Theorie besagt, dass dies auf die Freisetzung von Spannungen durch die Entlastung der Gletscher zurückzuführen ist, da das Gewicht des Eises über der Landmasse mit dem Abschmelzen abnimmt.

Die schmelzenden Eisschilde könnten jedoch zu weit von der koreanischen Halbinsel entfernt sein, um diese Reaktion zu verursachen. Stattdessen vermuten die Forscher, dass die Druckspannung auf die darunter liegende Lithosphäre durch die Belastung mit Gletscherschmelzwasser (die den Anstieg des Meeresspiegels im Pazifik verursacht) die Antwort sein könnte.

Die Forschungsergebnisse haben Auswirkungen auf die seismische Aktivität, da der Klimawandel das Abschmelzen der Gletscher beeinflusst. Wenn der Meeresspiegel steigt, könnte der Druck auf die Lithosphäre weitere Erdbeben auslösen.

Unabhängig davon haben Wissenschaftler auch festgestellt, dass die Monsunzeit das Gewicht des Wassers auf der Erdkruste auf dem indischen Subkontinent so stark erhöht, dass sich die seismische Aktivität im Himalaya-Gebirge verändert.

Wenn Gletscher schmelzen, verschiebt sich auch das unterirdische Magma, was zu Veränderungen unter der Erdkruste führt.

Dies führt zu verstärkter vulkanischer Aktivität, die in direktem Zusammenhang mit der Entstehung von Erdbeben steht, die als Gletscherbeben bezeichnet werden.

Wenn Erdbeben aufgrund des steigenden Meeresspiegels im Zusammenhang mit dem Klimawandel häufiger werden, ist es gut, für alle Fälle vorbereitet zu sein.

Die eigentliche Erschütterung durch ein Erdbeben ist normalerweise nicht die Ursache für Verletzungen. Wände, Dächer und Glas von Gebäuden neigen jedoch dazu, einzustürzen oder umherzufliegen und sorgen so für Verletzungen. Suchen Sie in Innenräumen Schutz unter einem stabilen Schreibtisch oder Tisch, bis die Erschütterungen aufhören. Meiden Sie im Freien Bäume, Gebäude, Stromleitungen und Straßenlaternen und legen Sie sich auf den Boden, bis das Beben aufhört.

Quellen: (USA Today) (BGS Earthquake Seismology) (Phys.org) (U.S. Geological Survey) (World Economic Forum) (Atmos) (Worldcrunch)

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