Fett hat in der Tat einen schlechten Ruf. Uns wird beigebracht, den Verzehr fetthaltiger Lebensmittel einzuschränken und unseren Körperfettanteil auf ein Minimum zu beschränken.

Es stimmt zwar, dass Übergewicht im Allgemeinen schlecht für unsere Gesundheit ist, aber die Wahrheit über Körperfett ist ein wenig differenzierter. Werfen wir einen Blick auf einige wenig bekannte Fakten.

Wir neigen zu der Annahme, dass es nur eine Art von Körperfett gibt, aber tatsächlich gibt es zwei Hauptarten: weißes Fett und braunes Fett.

Weißes Fett ist die häufigere Art und speichert Energie. Braunes Fett hingegen verbrennt die Energie, die wir verbrauchen.

Neben der Energieverbrennung erfüllt das braune Fett eine Reihe weiterer wichtiger Aufgaben im Körper. So kann es zum Beispiel helfen, Diabetes zu verhindern.

Laut einer Studie zeigten Personen mit einem höheren Anteil an braunem Fett stabilere Blutzuckerwerte und erkrankten daher seltener an Diabetes.

Studien zeigen, dass Kinder einen höheren Anteil an braunem Fett in ihrem Körper haben als Erwachsene. Das heißt, dass wir es leider mit dem Alter verlieren.

Es ist wichtig, dass Kinder diesen höheren Anteil an braunem Fett haben, weil es ihnen hilft, ihre Körpertemperatur zu regulieren.

Auch wenn der Anteil an braunem Fett mit zunehmendem Alter abnimmt, können wir einiges tun, um ihn wieder zu erhöhen. Es hat sich beispielsweise gezeigt, dass es hilft, wenn wir uns kalten Temperaturen aussetzen.

In einer kürzlich durchgeführten Studie konnten Erwachsene, die in einem leicht kalten Raum (ca. 19°C) schliefen, die Menge und Aktivität ihres braunen Fettes um bis zu 40 % steigern.

Lebensmittel, die viel Ursolsäure enthalten, erhöhen nachweislich auch die Menge und Aktivität des braunen Fettes.

Das wichtigste Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Ursolsäure sind Äpfel. Weitere Optionen sind Cranberries, Blaubeeren und Pflaumen.

Braunes Fett bringt natürlich auch Nachteile mit sich. Vor allem die Wärme, die es erzeugt, macht es für Scanner schwierig, tumorbedingte Aktivitäten bei Krebspatienten zu erkennen.

Aus diesem Grund empfehlen Radiologen ihren Patienten häufig, vor der Untersuchung eine Diät zu halten, die die Aktivierung des braunen Fettgewebes reduziert.

Es ist sogar bekannt, dass Radiologen ihre Wartezimmer warm halten, um das braune Fett ihrer Patienten nicht zu aktivieren.

Genauso wie braunes Fett nicht nur gut ist, ist auch weißes Fett nicht nur schlecht. Obwohl wir dazu neigen, weißes Fett zu verteufeln, hat es doch eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen.

Zunächst einmal polstert und schützt es unsere lebenswichtigen Organe. Außerdem hält es uns warm und speichert Kalorien für den Fall, dass die Nahrung knapp wird.

Weißes Fett kann sich manchmal in braunes Fett umwandeln, in diesem Fall wird es als "beiges" Fett bezeichnet.

Genau wie das braune Fett ist auch das beige Fett in der Lage, Kalorien zu verbrennen, und kann daher zur Bekämpfung von Fettleibigkeit eingesetzt werden.

Die Wissenschaftler versuchen derzeit herauszufinden, warum diese Umwandlung stattfindet. Es wird vermutet, dass es mit einem Hormon namens Irisin zu tun hat, das bei körperlicher Betätigung gebildet wird.

Wenn es darum geht, Fett loszuwerden, ist Sport die offensichtlichste Option. Da Fett jedoch hitzeempfindlich ist, gibt es noch andere Möglichkeiten.

Kühlende Behandlungen wie CoolSculpting bewirken, dass das Fett buchstäblich eingefroren wird. Der Körper entfernt die abgestorbenen Fettzellen allmählich im Laufe mehrerer Monate.

Auch Wärmebehandlungen können zur Beseitigung von Fettzellen eingesetzt werden. Studien haben gezeigt, dass sie durch Erhitzen auf über 40 °C über einen längeren Zeitraum hinweg abgetötet werden.

Diese Technik wird bei den beliebten Laser- und Radiofrequenz-Lipolyse-Behandlungen zur Gewichtsreduktion eingesetzt.

Menschen, die sich diesen Behandlungen unterziehen, sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie nicht unbedingt eine dauerhafte Lösung darstellen; die Fettzellen können immer wieder zurückkommen.

Auch nach Wärme- oder Kältebehandlungen können sich verbleibende Fettzellen ausdehnen, sodass diese Behandlungen nie ein Ersatz für eine gesunde Ernährung und Bewegung sein sollten.

Es ist nicht nur die Farbe des Fettes, die darüber entscheidet, wie nützlich oder schädlich es ist. Es ist auch von Bedeutung, wo das Fett gespeichert ist.

Überschüssiges Fett, das im Bauch oder um innere Organe wie die Leber herum gelagert wird, ist beispielsweise besonders schädlich: Es kann die Freisetzung von entzündungsfördernden Chemikalien verursachen, die das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöhen.

Und schließlich wurde auch ein Zusammenhang zwischen Fett und der Gesundheit des Gehirns festgestellt. Einer neurologischen Studie zufolge hatten Menschen mit einem höheren BMI weniger graue Substanz im Gehirn als ihre schlankeren Gegenstücke.

Dies ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Wissenschaftler nicht wissen, ob die verringerte graue Substanz eine Ursache oder eine Folge des höheren BMI ist.

Quelle: (Reader's Digest)

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Wenn es um den Körperfettanteil geht, ist die allgemeine Auffassung: "Je niedriger, desto besser". Wir neigen dazu, Fett als Feind zu betrachten und fette Lebensmittel um jeden Preis zu vermeiden. In Wirklichkeit ist die Sache jedoch nicht ganz so einfach. Die Funktion des Körperfetts ist ebenso kompliziert wie unsere Beziehung zu ihm.

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