Der Fall der Berliner Mauer: Ein Wendepunkt im Kampf gegen den Kommunismus
Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer
© Reuters
LIFESTYLE Politik
Es ist über dreißig Jahre her, seit der Kommunismus in Europa zusammengebrochen ist. 1989 schaute die Welt voller Erstaunen dabei zu, wie sich der Ostblock noch einmal aufbäumte und dann doch zerfiel: Die Auflösung der UdSSR wurde zwei Jahre später verkündet.
Klicken Sie sich durch die Galerie und blicken Sie noch einmal zurück auf die antikommunistischen Revolutionen der späten 80er und frühen 90er.
Prager Frühling
Der Anfang vom Ende des Kommunismus in Osteuropa
Perestroika und Glasnost
Glasnost
Verzicht auf Gewaltanwendung
Ende der Einparteienherrschaft in Polen
Die Entfernung des ungarischen Grenzzauns
Offene Grenzen
Deutsche Demokratische Republik
Westberlin
Den Strom eindämmen
Schließung der Grenze zur Tschechoslowakei
Bulgarien
Rebellion
Entstehung der Solidarność in Polen
Ungarischer Volksaufstand
Der Niedergang des Kommunismus begann schon lange vor den Ereignissen des Jahres 1989. Die ersten Risse im Eisernen Vorhang erschienen im November 1956, als die sowjetischen Streitkräfte in Ungarn einmarschierten, um das niederzuschlagen, was als Ungarischer Volksaufstand in die Geschichte eingehen würde.
Die Solidaritätsbewegung
Die Solidaritätsbewegung entstand als Reaktion auf die von der Kommunistischen Partei Polens eingeführte Politik. Ein Streik der Werftarbeiter, die eine Erhöhung der Löhne forderten, breitete sich rasch im ganzen Land aus. Im Bild: Lech Wałęsa während des Streiks auf der Leninwerft im August 1980.
Michael Gorbatschow
Im März 1985 wurde Michail Gorbatschow Führer der UdSSR. Vorausschauend und reformorientiert begann Gorbatschow, das sowjetische System zu überarbeiten, indem er die Prinzipien Perestroika (wirtschaftliche Umstrukturierung, z. B. Wettbewerb in der Wirtschaft) und Glasnost (Offenheit) zuließ.
Wirtschaftsreformen
Die politischen Ziele von Gorbatschow fanden ein breites Publikum, da die Menschen sich jetzt gegen die Zentralregierung aussprachen. Dies setzte die Bürokraten unter Druck, seine beabsichtigten Wirtschaftsreformen zu billigen. Mit der Zeit hatten die Richtlinien ihre beabsichtigte Wirkung. Aber schon bald gerieten die Dinge außer Kontrolle.
Demokratisierung
Als sich immer mehr Russen Gorbatschows Idee der Demokratizatsiza (Demokratisierung) zu eigen machten – und erkannten, dass er ihre neu gewonnene Meinungsfreiheit nicht einschränken würde –, forderte der Anführer der UdSSR seine Kollegen in Mittel- und Südosteuropa auf, Perestroika und Glasnost in ihren eigenen Ländern nachzuahmen.
Liberalisierung
Reformisten in Ungarn und Polen wurden von der Liberalisierungswelle, die sich aus dem Osten ausbreitete, ermutigt. Mitte der 1980er Jahre bestand die polnische Solidarność-Bewegung ausschließlich als Untergrundorganisation fort. Eine weitere Welle von landesweiten Streiks zwang die Regierung 1988 jedoch, mit Lech Wałęsa, in der Bildmitte, ins Gespräch zu treten.
Nichtkommunistische Regierung
Nach Polen war Ungarn das nächste Land, dass eine nichtkommunistische Regierung wählte.
Ende der sowjetischen Besatzung in Ungarn
Im Oktober 1989 wurde das kommunistische Regime in Ungarn offiziell abgeschafft; im März 1990 wurde Ungarn von einer Volksrepublik in die Republik Ungarn umgewandelt; und 1991 endete die sowjetische Militärbesetzung Ungarns.
Abschreckung
28 Jahre lang versuchte die stark bewachte Westgrenze der DDR und die Berliner Mauer jeden abzuschrecken, der vor dem Kommunismus fliehen wollte.
Ostdeutschland beginnt zu bröckeln
Inzwischen verfolgte die ganze Welt die folgenschweren Ereignisse in Osteuropa. Gorbatschow traf sich mit dem ostdeutschen Staatschef Erich Honecker (Bild), der sich weiterhin gegen eine interne Reform aussprach: Honecker wurde später von Egon Krenz abgesetzt. Die Grenze zur Tschechoslowakei wurde am 1. November 1989 wieder geöffnet.
Die "Mauer" fällt
Die ostdeutschen Behörden gaben schließlich dem öffentlichen Druck nach, indem sie den ostdeutschen Bürgern erlaubten, direkt nach Westberlin und in die Bundesrepublik Deutschland einzureisen. Am 9. November 1989 wurden neue Grenzübergänge in der Berliner Mauer erzwungen. Schließlich rissen Menschen mit Hämmern und Meißeln ganze Teile der Mauer ein.
Die "Samtene Revolution"
Die Tschechoslowakei erlebte in der sogenannten "Samtenen Revolution" einen gewaltfreien Machtwechsel von der kommunistischen Regierung zu einer parlamentarischen Republik. Der Schriftsteller und Dissident Václav Havel (im Bild) wurde am 29. Dezember 1989 als Präsident vereidigt
Nicolae Ceaușescu
Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Rumäniens, Nicolae Ceaușescu, war zuversichtlich, die antikommunistischen Aufstände im Rest Osteuropas überstehen zu können. Letztendlich setzte er seine gefürchtete Securitate (Geheimpolizei) ein, um antikommunistische Demonstrationen gewaltsam zu unterdrücken.
Ceaușescu wird hingerichtet
Am folgenden Tag jedoch schloss sich das rumänische Militär den Demonstranten an, um die Securitate zu bekämpfen. Schließlich verhaftet und hastig vor Gericht gestellt, wurden Ceaușescu und seine Frau Elena am Weihnachtstag 1989 hingerichtet. Die rumänische Revolution war die blutigste der Revolutionen von 1989.
Baltische Staaten
Bis Mai 1990 hatten Estland, Lettland und Litauen die Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärt. Die UdSSR erkannte ihren Status als solchen im September 1991 an.
Albanien
Albanien unter Ramiz Alia führte 1990 einige Liberalisierungsmaßnahmen ein, darunter die Ermöglichung der Reisefreiheit ins Ausland. Albaniens ehemalige Kommunisten wurden bei den Wahlen im März 1992 besiegt. Im Bild: Ein Plakat mit der Flagge des Marxismus-Leninismus von 1978.
Jugoslawien
Obwohl Jugoslawien nicht Teil des Warschauer Pakts war, kam es zu einer Reihe von Zusammenstößen zwischen der aufstrebenden Zivilgesellschaft und dem kommunistischen Regime. Der Zerfall der Sowjetunion führte zur Zersplitterung Jugoslawiens, wobei sich die ethnischen und nationalen Spannungen verschärften, die durch das Streben nach Unabhängigkeit ausgelöst worden waren, und zu einer Reihe von brutalen Bürgerkriegen führten.
Auflösung der UdSSR
Am 1. Juli 1991 wurde der Warschauer Pakt offiziell aufgelöst. Im Dezember 1991 löste sich die Sowjetunion auf und hörte auf zu existieren. Der Kalte Krieg war vorbei und damit der Kommunismus in Europa.
Entdecken Sie auch: Diese Helden retteten tausenden Juden im Zweiten Weltkrieg das Leben