Die Wurzeln der Aromatherapie reichen bis rund 3500 v. Chr. zurück, als Pflanzen und Kräuter in religiösen Zeremonien, für Parfum oder als Medizin eingesetzt wurden.

Der französische Chemiker René-Maurice Gattefossé erfand die Aromatherapie in den 1920er-Jahren. Als er Lavendelöl auf eine Verbrennung auf seiner Hand auftrug, entdeckte er die heilenden Eigenschaften des Öls.

Aromatherapie ist eine Form der komplementären und alternativen Medizin. Um mit Symptomen umzugehen und das Wohlbefinden zu verbessern, werden ätherische Öle inhaliert oder auf die Haut aufgetragen.

Beim Inhalieren stimulieren ätherische Öle das Nervensystem, das Signale ans Gehirn sendet und so eine chemische Reaktion im Körper auslöst.

Gerüche, so wie die von ätherischen Ölen, stimulieren die Aktivität im Hypothalamus im Gehirn und dem limbischen System, was dazu beiträgt, Emotionen zu kontrollieren.

Beim Wahrnehmen von ätherischen Ölen setzt das Gehirn Serotonin, Endorphine und Dopamin frei. Diese Hormone regulieren die Stimmung, den Schlaf und die Verdauung, und können Ängste lindern.

Einige Studien haben gezeigt, dass Lavendelöl bei Schlafstörungen helfen kann. Vor dem Schlafengehen etwas Öl zu versprühen kann zu einem erholsameren Schlaf führen.

Aromatherapie kann die Angst vor Stress- oder Gefahrensituationen, wie zum Beispiel vor einem MRT oder bei einer Geburt, lindern.

Die Forschung darüber, ob Aromatherapie bei Demenz wirken kann, ist uneindeutig. Einige Forschungen zeigen, dass Aromatherapie die Symptome einer Demenz lindern kann, während andere Studien keinerlei Auswirkungen feststellen konnten.

Studien konnten zeigen, dass der Einsatz von Aromatherapie bei Patienten mit rheumatischer Arthritis die Notwendigkeit von Schmerzmitteln verringert.

Ätherische Öle oder Aromatherapie-Öle enthalten hoch konzentrierte Pflanzenextrakte. Durch Destillation und Kaltpress-Verfahren verwandelt sich pflanzliches Material in eine kleine Flasche ätherisches Öl.

Trägeröle wie Hagebutten oder Süßmandelöl verdünnen die starken ätherischen Öle, sodass sie sicherer verwendet werden können und leichter von der Haut aufgenommen werden.

Das Inhalieren ist die häufigste Art, ätherische Öle zu nutzen. Sie können Öle in Wasser in einer Duftlampe verdampfen lassen oder einige Tropfen in einen Aroma-Diffusor geben.

Eine Aromatherapie-Massage kann von professionellem Personal oder einfach zu Hause durchgeführt werden. Die ätherischen Öle sollten bis zu einer Konzentration von etwa 1 % mit einem Trägeröl verdünnt werden.

Fügen Sie einige Tropfen ätherischen Öls dem Bad hinzu. Achten Sie jedoch darauf, es zunächst mit einem Trägeröl zu vermischen, da unverdünnte ätherische Öle nicht wasserlöslich sind und zu Hautirritationen führen können.

Viele Menschen entscheiden sich für eine Aromatherapie, da ihnen diese hilft, mit Stress und anderen Gesundheitsproblemen umzugehen. Auch die Verwendung natürlicher, pflanzen-basierter Produkte und Düfte, die auf die individuellen Vorlieben abgestimmt werden können, sind ein Grund dafür.

Generell wird Aromatherapie als sicher angesehen. Unverdünnte ätherische Öle können jedoch Ausschläge und allergische Reaktionen hervorrufen. Außerdem sind ätherische Öle extrem brennbar und sollten niemals in der Nähe einer offenen Flamme verwendet werden.

In der späten Schwangerschaft wird Aromatherapie als sicher angesehen, Sie sollten jedoch vorsichtig sein. Vor der Nutzung ätherischer Öle sollten Sie ärztlichen Rat suchen.

Die Forschung konnte zeigen, dass Lavendelöl bei jungen Mädchen und Jungen zu unnormalem Brus twachstum führt. Es wird vermutet, dass bestimmte Bestandteile des ätherischen Öls Östrogen imitieren und Testosteron blockieren.

Die Aromatherapie kann zusammen mit anderen Therapieformen, wie der Psychotherapie eingesetzt werden. Diese Kombination kann positive Auswirkungen auf die mentale Gesundheit haben.

Falls Sie an schwerem Asthma und Allergien leiden oder verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen, sollten Sie sich vor der Nutzung von ätherischen Ölen ärztlich beraten lassen.

Für einige ätherische Öle gibt es nachgewiesene Erfolgsgeschichten. So wirkt zum Beispiel Teebaumöl effektiv gegen Akne.

Die Forschung deutet darauf hin, dass Bergamottöl gegen das Wachstum von Bakterien wirkt, die Lebensmittelvergiftungen auslösen, wie Listerien und E. Coli.

Auch wenn einige Forschungen darauf hindeuten, dass Aromatherapie wirksam ist, sind die Beweise uneindeutig und hängen vom Kontext ab.

Eine der Einschränkungen der Forschung zu Aromatherapie sind die kleinen Probandengruppen. Viele Studien basieren ihre Schlüsse auf Gruppen von nur wenigen Menschen.

Wer glaubt, der Geruch von ätherischen Zitrusölen könne wach machen, bei dem sorgt allein die Erwartung des Ergebnisses, anstatt der tatsächlich inhalierte Duft, für einen Placebo-Effekt im Gehirn.

Die Ergebnisse verschiedener Studien, die die gleiche Art von ätherischen Ölen verwenden, können sich aufgrund der Qualität, der chemischen Zusammensetzung und der Extraktion des Öls unterscheiden. Außerdem können ätherische Öle mit der Zeit zerfallen.

Es gibt keine evidenzbasierten Forschungen, die darauf hindeuten, dass Aromatherapie Krankheiten heilen kann.

Suchen Sie online oder fragen Sie bei ganzheitlichen TherapeutInnen oder MasseurInnen nach AromatherapeutInnen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Bezeichnung "AromatherapeutIn" in Deutschland kein geschützter Begriff ist und sich somit jeder so nennen darf.

Auch wenn noch weitere Forschung nötig ist, bevor Aromatherapie als alternative Behandlungsmethode anerkannt wird, könnten Sie es ausprobieren und sehen, ob es bei Ihnen wirkt.

Quellen: (Cleveland Clinic) (Scientific American) (Mount Sinai Hospital)

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