Fernpflege: Ratschläge zur Unterstützung Ihrer Angehörigen
Diese Strategien können mit der Pflege aus der Ferne helfen
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LIFESTYLE Familie
Falls Sie in einer anderen Stadt, einem anderen Bundesland oder gar Land leben, kann die Organisation der Pflege eines geliebten Menschen zur praktischen, emotionalen und finanziellen Herausforderung werden. Pflegende auf Distanz haben zwar die gleichen Sorgen und Belastung wie die vor Ort, müssen jedoch mit einigen zusätzlichen Herausforderungen umgehen. Sie geben deshalb meist doppelt so viel für die Pflege aus, da mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Pflegekraft einstellen, unbezahlten Urlaub nehmen und für Reisekosten aufkommen müssen.
Falls Sie sich aus der Ferne um eine ältere Person kümmern, klicken Sie weiter und holen sich Tipps für den Umgang damit ab.
Berufen Sie ein Familientreffen ein
Bringen Sie, falls möglich, die Familie zusammen mit dem älteren Familienmitglied. Besprechen Sie, was benötigt wird, wer helfen kann und wie das klappt. Falls dies einfacher ist, können Sie das Treffen auch per Telefon oder Videokonferenz abhalten.
Halten Sie die Abmachung schriftlich fest
Denken Sie daran, dass hierbei häufig Meinungsverschiedenheiten auftreten. Sie könnten sich für das Treffen Unterstützung von FamilientherapeutInnen oder SozialarbeiterInnen holen.
Rechtliche und finanzielle Themen besprechen
Diese Themen sind schwierig, aber sie tragen dazu bei, dass die ältere Person die Entscheidungsbefugnis behält. Durch die Vorausplanung werden auch Unstimmigkeiten in der Familie verringert.
Stellen Sie sicher, dass es ein Testament gibt
Im Testament legt die ältere Person fest, wie ihr Vermögen nach ihrem Tod verteilt werden soll.
Bitten Sie um eine Vollmacht
Eine Vollmacht erlaubt es Pflegenden im Namen der älteren Person zu handeln, falls sie das selbst nicht mehr kann.
Eine Nachlassplanung aufsetzen
Mit einem Nachlassplan kann eine ältere Person ihr Vermögen übertragen und verschiedene rechtliche Probleme vermeiden.
Eine Hauptpflegeperson wählen
Die Aufgabe der Hauptpflegeperson ist es, dafür zu sorgen, dass die ältere Person alles hat, was sie benötigt. Sie kümmern sich um das große Ganze und achten darauf, dass die Grundlagen abgedeckt sind.
Organisation
Halten Sie wichtige Informationen in einem Pflegetagebuch fest, auf das die ganze Familie zugreifen kann.
Stellen Sie Altenpflegedienstleistende an
Altenpflegedienstleistende sind normalerweise ausgebildete Krankenpflegende oder SozialarbeiterInnen, die sich auf die Pflege älterer Menschen spezialisiert haben. Sie arbeiten mit den älteren Menschen und ihren Familien zusammen, um Bedürfnisse zu erkennen, einen Pflegeplan aufzustellen und Dienste in der Umgebung suchen.
Teilen Sie Verantwortung unter den Familienmitgliedern auf
Wechseln Sie sich mit Besuchen und den Pflegeaufgaben für ältere Verwandte ab. Auch Familienmitglieder, die weit weg wohnen, können helfen. Sie könnten zum Beispiel eine wöchentliche Haushaltshilfe oder Unterstützung anderer Art bezahlen.
Passen Sie, wenn nötig, Ihren Pflegeplan an
Da sich die Bedürfnisse der Person ändern können und Helfer kommen und gehen, sollten Sie daran denken, dass Ihr Pflegeplan möglicherweise geändert werden muss. Verwenden Sie Ihr Pflegeprotokoll, um mit Änderungen umzugehen.
Kümmern Sie sich um den nötigen Papierkram
Suchen Sie alle rechtlichen, finanziellen und versicherungstechnischen Dokumente wie Geburtsurkunden, Sozialversicherungsausweise, Ehe- oder Scheidungsurkunden und Testamente zusammen. Ermitteln Sie Bankkonten, Einkommensquellen und Versicherungen.
Bewahren Sie die Dokumente gut auf
Sehen Sie diese Dokumente durch, ob sie noch aktuell sind und aktualisieren Sie sie, falls nötig. Bewahren Sie diese an einem sicheren Ort wie einem Safe oder einer feuerfesten Box auf und vergessen Sie nicht von allem Kopien zu machen.
Ermitteln Sie das informelle Netzwerk
Bitten Sie Menschen aus dem Umfeld der älteren Person um Hilfe, z. B. Verwandte, Nachbarn, langjährige Freunde der Familie und Mitglieder religiöser und sozialer Organisationen.
Halten Sie medizinische Informationen für den Notfall bereit
Von den Namen der behandelnden ÄrztInnen bis hin zur Medikation, stellen Sie sicher, dass alle wichtigen Informationen im Notfall griffbereit sind.
Herausfinden, welches Krankenhaus bevorzugt wird
Finden Sie heraus, ob die Person ein Krankenhaus hat, das sie bevorzugt. Stellen Sie sicher, dass mögliche Begleitpersonen wissen, wohin sie sich wenden sollen.
Halten Sie sich für Fahrten bereit
Halten Sie Ihr Auto in einem guten Zustand und sehen Sie vor der Abfahrt nach dem Wetterbericht. Vielleicht halten Sie sich am besten eine Reisetasche mit Hygieneprodukten und wichtigen Kleidungsstücken bereit, die Sie, falls Sie plötzlich losmüssen, nur zu greifen brauchen.
Kaufen Sie ein seniorenfreundliches Handy
Ein spezielles Seniorenhandy ist womöglich leichter zu bedienen als ein normales Smartphone.
Achten Sie auf Betrugsmaschen
Leider werden ältere Menschen häufig Opfer finanzieller Ausbeutung. Achten Sie auf die Konten und ob es unerwartete oder unerklärliche Abhebungen gibt.
Lassen Sie die Speisekammer überprüfen
Die ältere Person bemerkt womöglich nicht, wenn Lebensmittel verdorben sind oder das Mindesthaltbarkeitsdatum lange überschritten ist. Lassen Sie deshalb jemanden den Kühlschrank, das Gefrierfach und die Speisekammer regelmäßig überprüfen.
Kontaktieren Sie Seniorennetzwerke
Nehmen Sie Kontakt mit der Gemeinde oder Seniorenorganisationen am Wohnort der Person auf. Sie können Sie an hilfreiche Dienste weiterverweisen.
Sicherheit und Unabhängigkeit durchgängig einschätzen
Bitten Sie andere Pflegende darum, Schwierigkeiten mit täglichen Aktivitäten wie der Zubereitung von Mahlzeiten, dem Waschen von Kleidung oder der Körperpflege sofort mitzuteilen.
Vertrauen Sie einem Nachbarn einen Zweitschlüssel an
Tauschen Sie mit diesem Nachbarn die Kontaktdaten aus und geben Sie ihm oder ihr einen Satz Schlüssel. Wenn Sie glauben, dass etwas nicht in Ordnung ist, nehmen Sie Kontakt auf.
Legen Sie einen Notfallkontakt vor Ort fest
Egal ob Freunde, Verwandte oder professionelles Personal, suchen Sie jemanden vor Ort, der sich um die geliebte Person kümmern kann, bevor Sie eintreffen.
Nutzen Sie Überwachungstechnologie
Jegliche Technik zur Überwachung sollte natürlich immer nur mit der Zustimmung der zu pflegenden Person installiert werden.
Geben Sie auf sich selbst Acht
Jemanden zu pflegen kann sehr anstrengend sein. Denken Sie daran, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, Grenzen zu setzen und die Hilfe anderer anzunehmen.
Quellen: (WebMD) (Healthy Aging) (National Institute on Aging)
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