Die Auswahl der Sportarten für die Olympischen Spiele erfolgt aufgrund ihrer internationalen Popularität und ihrer verbreiteten Praxis. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) bezieht dafür die Zahl der Länder und AthletInnen ein, die regelmäßig in der Sportart antreten, um ein breites internationales Interesse sicherzustellen.

Die Olympische Charta legt fest, dass eine Sportart nur dann akzeptiert wird, wenn sie von Männern in mindestens 75 Ländern auf vier Kontinenten und von Frauen in mindestens 40 Ländern auf drei Kontinenten ausgeübt wird.

Zum ersten Mal seit 1908 wird Lacrosse wieder als Sportart bei den Olympischen Sommerspielen vertreten sein. Bei der Rückkehr der Sportart wird wahrscheinlich das schnelle, verkürzte Format "Sixes" zum Einsatz kommen, das dynamischer und zuschauerfreundlicher sein soll.

Lacrosse ist eine Mannschaftssportart, die mit einem kleinen Gummiball und einem langstieligen Schläger mit einer Netztasche, der so genannten Crosse, gespielt wird. Ziel ist es, einen Punkt zu erzielen, indem man den Ball in das Tor des Gegners schießt. Lacrosse kombiniert Elemente von Feldhockey, Fußball und Basketball und erfordert Beweglichkeit, Schnelligkeit und Teamwork.

Lacrosse wurde bisher nur bei zwei Olympischen Spielen ausgetragen, 1904 und 1908. Bei beiden Spielen gewann Kanada die Goldmedaille. Viele Fans werden also 2028 gespannt sein, ob sie eine dritte Medaille gewinnen.

Nach mehr als einem Jahrhundert Abwesenheit wird Cricket 2028 zu den Olympischen Sommerspielen zurückkehren. Die Sportart wurde zuletzt im Jahr 1900 bei den Spielen ausgetragen, als Großbritannien die Goldmedaille gewann. Die Aufnahme von Cricket wird sich auf das Twenty20-Format konzentrieren, eine kürzere, dynamischere Version des Spiels.

Cricket ist eine Ballsportart, die zwischen zwei Mannschaften gespielt wird, die traditionell aus jeweils 11 Spielern bestehen. Ziel des Sports ist es, mehr Runs (Punkte) als die gegnerische Mannschaft zu erzielen, wobei ein Spiel in Innings unterteilt ist, in denen jede Mannschaft abwechselnd schlägt und fängt.

Neben Großbritannien war Frankreich das einzige Land, das bei den Spielen 1900 im Cricket antrat. Die Aufnahme in die Olympischen Spiele 2028 wird als wichtiger Schritt zur weiteren Globalisierung des Sports gesehen.

Baseball hat bei den Olympischen Sommerspielen eine recht bewegte Geschichte hinter sich. Inoffiziell wurde es bei den Spielen in Paris im Jahr 1900 zum ersten Mal ausgetragen, aber erst 1992 wurde es als offizielle Sportart anerkannt und danach dreimal ausgeschlossen. Bei den diesjährigen Olympischen Spielen war Baseball nicht vertreten, aber 2028 wird es wieder in vollem Umfang dabei sein.

Ähnlich wie Cricket ist Baseball ein Schlagballsport, der von zwei Mannschaften mit je neun Spielern gespielt wird, die sich beim Schlagen und Fangen abwechseln. Ziel ist es, Runs zu erzielen, indem man den Ball schlägt und um vier Bases läuft, die rautenförmig auf dem Spielfeld angeordnet sind.

Da Los Angeles die Spiele im Jahr 2028 ausrichten wird, wird die Aufnahme von Baseball als Verweis auf die amerikanischen Wurzeln der Sportart gesehen. Es ist jedoch unklar, ob die Sportart danach auf die olympische Bühne zurückkehren wird.

Softball wurde 1996 erstmals ins Programm der Olympischen Spiele aufgenommen und wurde wie Baseball von den Spielen 2012 sowie 2016 und 2024 ausgeschlossen. Bei der fünf Austragungen des Sports haben die USA drei Mal die Goldmedaille gewinnen können.

Softball ist dem Baseball sehr ähnlich, wird aber mit einem größeren Ball auf einem kleineren Feld gespielt. Es wird überwiegend von Frauen auf olympischer Ebene gespielt. Das Spiel besteht aus sieben Innings, wobei die Mannschaften abwechselnd schlagen und fangen und versuchen, durch Schlagen des Balls und Umrunden der Bases Punkte zu erzielen.

Die Rückkehr von Softball zu den Olympischen Spielen wird als entscheidend für das Wachstum der Sportart angesehen, insbesondere in den Vereinigten Staaten und Japan, wo der Sport eine große Anhängerschaft hat. Die Veranstaltung wird als Förderer der Gleichstellung der Geschlechter im Sport angesehen, da sie nur für Frauen ausgetragen werden wird.

Flag Football wird bei den Olympischen Sommerspielen 2028 in Los Angeles sein olympisches Debüt geben. Die Sportart ist eine kontaktlose Variante des American Football und folgt dem allgemeinen Trend, Sportarten einzuführen, die ein jüngeres Publikum ansprechen.

Anstatt den Spieler mit dem Ball wie beim American Football anzugreifen, versuchen die Spieler beim Flag Football, eine an der Hüfte des Ballträgers befestigte Flag zu entfernen. Es ist ein schneller, geschicklichkeitsorientierter Sport, bei dem es auf Geschwindigkeit, Beweglichkeit und Teamwork ankommt.

American Football ist die einzige große Profisportart in den USA, die nicht offiziell zu den Olympischen Spielen gehört. Einer der Gründe, warum dies so geblieben ist, liegt in der hohen Verletzungsgefahr des Sports.

Genau wie Flag Football wird auch Squash 2028 sein olympisches Debüt geben. Überraschenderweise war die Sportart in der Vergangenheit bereits viermal abgelehnt worden, was ihre Aufnahme umso spannender macht.

Squash ist eine Rückschlagsportart, die von zwei Spielern (oder vier im Doppel) auf einem Platz mit vier Wänden gespielt wird. Die Spieler schlagen abwechselnd einen kleinen Gummiball gegen die vordere Wand, mit dem Ziel, dem Gegner das Zurückschlagen zu erschweren. Squash erfordert intensive körperliche Fitness, schnelle Reflexe und eine strategische Schlagplatzierung.

Squash ist bereits ein fester Bestandteil verschiedener Sportveranstaltungen in der ganzen Welt, darunter die Asienspiele, die Commonwealth Games und die World Games.

Interessanterweise wird Breakdance (im Fachjargon "Breaking" genannt) bei den Olympischen Sommerspielen 2028 nicht auf dem Programm stehen. Viele Fans waren von dieser Neuigkeit schockiert und verwirrt, zumal Breakdance in den Vereinigten Staaten erstmals Ende der 1960er Jahre praktiziert wurde.

Breaking ist eine dynamische Form des Straßentanzes, die komplizierte Körperbewegungen, Drehungen, Salti und stilisierte Fußarbeit beinhaltet. Die Teilnehmer, die als "B-Boys" und "B-Girls" bekannt sind, werden nach ihrer Kreativität, Technik und Leistung in Eins-gegen-Eins-Kämpfen beurteilt.

Der Breaking wurde dieses Jahr zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen in Paris ausgetragen, aber die Sportart erhielt viel öffentliche Kritik nach dem monierten Auftritt einer der Athletinnen, Rachael Gunn (im Wettbewerb als Raygun bekannt). Die australische Athletin erhielt von den Wertungsrichtern keine Punkte.

Der moderne Fünfkampf ist seit 1912 Teil der Olympischen Spiele, aber für die Spiele 2028 wird es eine bedeutende Änderung geben. Die traditionelle Disziplin Reiten wird durch einen Hindernislauf ersetzt, ähnlich dem, was man bei "Ninja Warrior" sehen kann.

Der moderne Fünfkampf ist ein multidisziplinärer Wettkampf, der traditionell aus Fechten, Schwimmen, Reiten, Schießen und Laufen besteht. Der Sport wurde entwickelt, um die Fähigkeiten von Soldaten zu testen, indem er Ausdauer, Präzision und Vielseitigkeit kombiniert.

Das Internationale Olympische Komitee hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um den Spielen neue Impulse zu geben und sie für ein jüngeres Publikum attraktiver zu machen. Die Änderungen am Modernen Fünfkampf ist eines der Beispiele dafür.

Boxen ist seit seiner Einführung im Jahr 1904 bei fast allen Olympischen Sommerspielen vertreten, doch die Aufnahme in das olympische Programm für 2028 steht noch aus. Seit 2023 erkennt das IOC den Internationalen Boxverband nicht mehr an, was bedeutet, dass es einen neuen Dachverband für die Sportart anerkennen muss, bevor sie in das Programm aufgenommen wird.

Boxen ist eine Kampfsportart, bei der zwei Sportler in einem Ring gegeneinander antreten und sich gegenseitig Schläge versetzen, während sie den Schlägen des Gegners ausweichen. Ziel ist es, den Gegner innerhalb der festgelegten Runden zu besiegen oder einen K.o. zu erzielen.

Seit seiner Einführung wurde das Boxen nur einmal von den Olympischen Spielen ausgeschlossen, und zwar bei den Sommerspielen 1912 in Stockholm. Interessanterweise lag der Grund für den Ausschluss darin, dass die schwedische Gesetzgebung die Sportart zu dieser Zeit verboten hatte.

Quellen: (The Washington Post) (HuffPost) (The Olympics) (Britannica)